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Robert Reinick: O SPEČEM JABOLKU/VOM SCHLAFENDEN APFEL
Objavljeno Oct 25, 2014

Robert Reinick (1805 - 1852)
O SPEČEM JABOLKU/VOM SCHLAFENDEN APFEL
prevedla: Tamara Laganin Kranjec (prvi prevod)

V zeleni zibki zrelo
vrh krošnje jabolko visi;
in v lica je zardelo,
kar vidiš, da globoko spi.

A spodaj cicibanček
ga gleda in mu govori:
"Ej, jabolček zaspanček!
V naročje hitro padi mi!"

Je prosil cicibanček,
da s postelje bi ga zbezal,
ne zgane se zaspanček,
kakor bi v sanjah se smejal.

Prišlo je ljubo sonce
visoko prek daljav neba,
"Ah, sonce, ljubo sonce,
daj, da se jabolko strklja!"

Že sonce žarke ljube
zaspancu pošlje v obraz,
prijazne mu poljube,
a ne zbudi se, ni še čas.

Glej, ptiček priletel je,
na vejo sedel v jablani,
že ciciban vesel je,
"Poj, ptiček, poj, da se zbudi!"

In ptiček brž zapel je
prelepo pesem, mili kras,
zaspancu zažgolel je,
a ne zbudi se, ni še čas.

Le kdo zdaj privršal je?
Je boter vetrček zavel,
zažvižgal, zabučal je,
delil poljubov ni, ni pel.

Je jadral vedno bliže,
napenjal lica na ves glas,
je pihal na vse viže,
pokonci zdaj, prišel je čas!

In skočil je v naročje -
prestregel ga je ciciban,
prijel ga oberoč je:
"O, hvala veter in lep dan!"

Robert Reinick
VOM SCHLAFENDEN APFEL

Im Baum im gruenen Bettchen
hoch oben sich ein Apfel wiegt,
der hat so rote Baeckchen,
man sieht's dass er im Schlafe liegt.

Ein Kind steht unterm Baume,
das schaut und schaut und ruft hinauf:
"Ach, Apfel, komm herunter!
Hoer endlich doch mit Schlafen auf!"

Es hat ihn so gebeten;
glaubt ihr, der waere aufgewacht?
Er ruehrt sich nicht im Bette,
sieht aus, als ob im Schlaf er lacht.

Da kommt die liebe Sonne,
am Himmel hoch daherspaziert.
"Ach, Sonne, liebe Sonne,
mach du, dass sich der Apfel ruehrt!"

Die Sonne spricht: "Warum nicht?"
und wirft ihm Strahlen ins Gesicht,
kuesst ihn dazu so freundlich;
der Apfel aber ruehrt sich nicht.

Nun schau, da kommt ein Vogel
und setzt sich auf den Baum hinauf.
"Ei, Vogel, du musst singen,
gewiss, gewiss, das weckt ihn auf!"

Der Vogel wetzt den Schnabel
und singt ein Lied so wundernett
und singt aus voller Kehle,
der Apfel ruehrt sich nicht im Bett.

Und wer kam nun gegangen?
Es war der Wind, den kenn ich schon:
der kuesst nicht und der singt nicht,
der pfeift aus einem andern Ton.

Er stemmt in beide Seiten
die Arme, blaest die Backen auf
und blaest und blaest und richtig,
der Apfel wacht erschrocken auf.

Und springt vom Baum herunter
grad in die Schuerze von dem Kind,
das hebt ihn auf und freut sich
und ruft: "Ich danke schoen, Herr Wind!"